Iran
Forschungsprojekt Ghar-e-Roodafshan, Provinz Teheran, IRAN Ernest Geyer Zusammenfassung:
Abstract: Since 2003 the „Verein für Höhlenkunde in Obersteier“ with the „Khaneye Koohnavardan-e-Teheran“ have been surveying Ghar-e-Roodafshan. The Roodafshan Entrance Hall with 168 m length, 94 m width, 40 m high and 11.395 m2 floor area is presently the biggest documented cave chamber in Iran. The length of this spacious cave is 1.502 m with a vertical distance of -90,6 m. خلاصه: از سال ٢٠٠٣ غار رودافشان هدف تحقیق و بررسی «خانهء کوهنوردان تهران» و «کلوپ غارنوردان اوبراشتایر» قرار گرفت. تالار ورودی رودافشان با ۱٦٨ متر درازا، ۹۴ متر پهنا، ارتفاعی تا ۴۰ متر و مساحتی به اندازهء ۱۱٫٣۹٥ متر مربع تا کنون بزرگترین تالار غاری شناخته شده در ایران می باشد. اندازهء کلی این غار بالغ بر ۱٥۰٢ متر و اختلاف سطحی با ٦.۹۰־ متر است. Einleitung:
Lagebeschreibung: Die Ghar-e-Roodafshan befindet sich im Roodafshan-Tal östlich von Teheran. Man fährt von Teheran in Richtung Firoozkooh, in Seyedabad verlässt man die Hauptstrasse und fährt weiter über Kalak zum Dorf Roodafshan. Die Straßen in diesem Tale sind nicht asphaltiert, aber mit normalem PKW noch zu befahren. Derzeit wird am Ausbau der Zufahrtsstraße gearbeitet. Vom Dorf führt der Steig abwärts zum Dali Chai Bach. Der Talgrund im Bereich der Höhle liegt auf einer Seehöhe von 1.805 m. An der südlichen Talseite führt der Steig 130 Höhenmeter aufwärts zur Höhle. Nach ca. 20 min Gehzeit wird die beeindruckende Eingangsdoline erreicht, die auf einer Seehöhe von 1.935 m liegt. Höhlenbeschreibung:
Die Höhle liegt an einer markanten geologischen Störungslinie, deren
Verlauf bis in die Gipfelregion verfolgt werden kann, und zieht direkt
unter den Hauptgrat des Gebirgsmassivs. Der Höhlenverlauf ist N-S
ausgerichtet und kluftgebunden.
Die Eingangsdoline hat eine Länge von 100 m bei einer Breite von 46 m.
Ein befestigter Steig führt tiefer in die Höhle. Der Eingang zur
Roodafshan Entrance Hall hat eine Breite von 62 m und eine Höhe von
ca. 12 m. Die Halle führt mit einer Neigung von 30° in die Tiefe und
erstreckt sich auf einer Länge von 168 m bei einer Breite von 94 m und
einer Höhe von bis zu 40 m. Die Grundfläche beträgt 11.395 m2.
Aufgrund der Hallendimensionen handelt es sich um den größten bis jetzt
dokumentierten Höhlenraum des Iran (Abb. 4). Der Hallenboden ist mit
Schutt und großen Steinblöcken bedeckt. Die gesamte Halle ist aufgrund
ihrer Lage durch das einfallende Tageslicht ohne künstliche Beleuchtung
begehbar. Mehrere Steige führen in der Halle tiefer in die Höhle. Von
der Eingangsdoline bis zum tiefsten Punkt der Halle, einem ebenen
Lehmboden, überwindet man 80 Höhenmeter. In der Halle befinden sich
einige von Menschenhand errichtete rechteckige Steinzäune, die als
Stallungen für Tiere dienten. An der Hallendecke nisten Tauben. Im
unteren Bereich der Halle zweigt an der linken Wand ein Seitengang ab,
der zu einem engen Schacht mit 5 m Tiefe führt. Dieser Seitenteil endet
nach 35 m unschliefbar. Der Hauptgang führt großräumig tiefer in den
Berg. Eine Blockhalde Stone Fence hat den Hauptgang, der sich
anschließend teilt, fast bis zur Hälfte aufgefüllt. Ein Gangansatz endet
nach 45 m. Der zweite führt in den Stalagmite Chamber, einen
größeren Raum mit 60 m Länge, 25 m Breite und bis zu 9 m Höhe. Mehrere
bis zu 3 m hohe Stalagmiten, die mit Karfiolsinter überzogen sind,
zieren den Raum. Die Seitenpassagen sind bis auf eine zugesintert bzw.
enden unschliefbar. Hier befindet sich auch mit -90,6 m der tiefste
Punkt der Höhle (MP165). Etwas versteckt beginnt ein Seitengang (bei
MP35), der mehr oder weniger Trotz der Großräumigkeit der Gänge wurde immer wieder eine leichte Wetterführung festgestellt, welche auf ein größeres Höhlensystem hinter der Inkasionszone schließen lässt. Der gesamte Höhlenbereich ist relativ trocken, es gibt keine aktiven Gerinne. Nur vereinzelt finden sich Tropfstellen und aktive Sinterbildungen. Charakteristisch für die Höhle ist der partiell großflächige Karfiol- bzw. Knöpfchensinterüberzug der Höhlenwände und der Stalagmiten. Insgesamt wurden 1.774,6 m vermessen, wobei die Gesamtlänge der Höhle jetzt 1.502 m beträgt. Die Ghar-e-Roodafshan ist somit die achtlängste dokumentierte Höhle des Iran (Raeisi & Laumanns, 2003). Die Niveaudifferenz beträgt -90,6 m. Die maximale Horizontalersteckung liegt bei 470 m. Die N-S-Erstreckung beträgt 467 m, die O-W-Erstreckung 185 m. Die Vermessungsarbeiten in der Ghar-e-Roodafshan sind vorerst abgeschlossen. Ausblick: Potential für weitere Höhlen ist in diesem Gebiet auf jeden Fall gegeben. Zwei vom Tal aus erkennbare Höhlenportale bedürfen noch einer näheren Untersuchung. Oberflächenbegehungen, mit dem Ziel, den Sektor über der Ghar-e-Roodafshan sowie höher gelegene Bereiche des Gebirgsmassives speläologisch zu untersuchen, werden die Aufgabenstellungen für weitere Forschungen in diesem Gebiet sein. Literatur: GEYER, T., & Geyer, E. (2003): Forschungen im Iran, Ghar-e-Roodafshan, - Mitt. d. Vereins für Höhlenkunde in Obersteier, 22: 42-43. RAEISI, E., & LAUMANNS, M. (2003): Cave Directory Iran, - Berliner Höhlenkundliche Berichte, Band 10. SELAHI, M., (1999): Ghar-haye Iran, Ghar-e-Roodafshan, Page: 51-57. (in Farsi)
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