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Aktivitäten des V H O |
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Jahresbericht 1996 Von Robert Seebacher Aufgrund des lang anhaltenden Frostes im Jänner und Februar des Jahres wurden in verschiedenen aktiven Wasserhöhlen Forschungen durchgeführt. So war die sonst auch bei großer Trockenheit aktive Quelle des Mühlwassers (1548/97) im Februar versiegt und der enge Quellspalt trockengefallen. Dadurch erleichterten sich die Grabarbeiten erheblich und ein sperrender Block konnte entfernt werden. Hinter dem Block gelang es in einem kleinräumigen Quellkanal bis in 10 m Tiefe abzusteigen, wo ein stehender Wasserspiegel erreicht wurde. Bei einem Tauchversuch stellte sich heraus, daß die äußerst enge, durch Blöcke verengte, weiterführende Kluft nur nach Beseitigung der Blöcke bedingt tauchbar ist. Eine Vermessung des Trockengefallenen Höhlenteiles ergab eine Länge von 15 m. Bei einem Tauchgang in der Daxerfallhöhle (1511/11) bei Abtenau/Sbg konnte in einem engen Gang bei einer Maximalen Wassertiefe von 13,6 m 45 m weit bis zu einem Unterwasserschacht getaucht werden. Weitere Forschungen erscheinen aufgrund der Enge des Schachtes problematisch. Günstig wirkte sich der Frost auch für die Forschungen in der Schwarzen Lacke (Wassermannloch; 1741/6) bei Eisenerz aus, da der Wasserspiegel im 2. Siphon so weit abgesunken war, daß er ohne Tauchgerät passiert werden konnte. Zuerst wurden sämtliche bereits bekannten, hinter dem 170 m langen und 26 m tiefen Eingangssiphon gelegenen Höhlenteile vermessen. Das bisherige Ende vorausgegangener Befahrungen stellte eine etwa 30 m lange nur ca. 30 cm hohe Schichtfugenpassage dar, hinter der nach einem Aufstieg und zwei Schächten nun der 3. Siphon erreicht wurde. Weiters gelang es durch erklettern eines Schlotes eine höhere Etage zu erschließen. Vom 170 m langen Eingangssiphon wurden bisher die ersten 80 m vermessen. In mehreren Touren konnten postsiphonal 588 m vermessen werden, wodurch die vermessene Gesamtlänge des Wassermannloches nun bereits bei 758 m liegt. Die Niveaudifferenz beträgt +- 57 m. Weiters wurden mehr als 10 Karstquellen in Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien und Kroatien betaucht. In der zuvor noch unerforschten Quelle der Majerovo-Vrelo in Kroatien konnte eine Länge von 100 m bei einer Tiefe von bisher 34 m erreicht werden. Weitere Forschungen in diesen interessanten Objekt sind im Sommer 97 geplant. Aus dem Schwarzsee am Dachsteinplateau wurden wiederum durch Höhlentaucher des Vereines, für die Universität Stuttgart Hölzer zu Erstellung einer Jahrringchronologie geborgen. Die Arbeit soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Im System des Sonnenleiterschachtes (1625/387a-c) im Südostmassiv des Toten Gebirges gelang es, die Fortsetzung des Horizontalsystemes nach Norden hin weiter zu verfolgen. Nach unangenehmen Schachtquerungen und einem Abstieg konnte ein an einer markanten Störung angelegter phreatischer Gang weiter verfolgt werden. Dadurch erhöhte sich die Gesamtlänge der Höhle auf 8220 m. Die Horizontalerstreckung liegt nun schon bei etwa 900 m. Bei einem Forscherlager im Brettsteingebiet gelang es, durch genaue Inspektion mehrerer schon seit der 60er Jahren bekannten Höhlen reichlich Neuland zu entdecken. Bei dem einwöchigen Lager wurden über 3 Km Höhlengänge vermessen. Weiters legte man die Lage aller bearbeiteten Höhlen durch eine 1300 m lange Oberflächenvermessung fest. In der unteren Brettstein-Bärenhöhle (1625/33 a-i) gelang es bei der Neuaufnahme der alten Teile ein ausgedehntes, stark bewettertes Gangsystem zu entdecken. Durch Freilegen eines kurzen Schlufes konnte eine Verbindung zum Blasloch (früher 1625/64 a-b) hergestellt werden. Die Gesamtlänge der Neuvermessung beträgt zur Zeit ca. 1700 m bei einer Niveaudifferenz von -141 m. Unzählige offene Fortsetzungen sind noch vorhanden. Von der Sinterhöhle (früher 1625/37 a-c) her gelang es, eine Verbindung zum Eisschacht (1625/68) herzustellen. Die Gesamtlänge dieses 242 m tiefen Systemes beträgt momentan etwas mehr als 1150 m. Auch in der Firnschluckerhöhle, früher Eishöhle am Brettstein (1625/41) wurde Neuland in Form eines großräumigen nach Norden ziehenden Ganges angefahren. Die Gesamtlänge der Höhle beträgt 350 m bei einer Niveaudifferenz von +- 59 m. An mehreren Stellen sind die Gänge der Sinterhöhle nur noch weniger als 10 m entfernt und ein Zusammenschluß ist sehr wahrscheinlich. Die Sidlkogelhöhle (1625/57) wurde vollkommen erforscht und vermessen. Die Gesamtlänge liegt bei 223 m, die Tiefe bei -77m. Im Krimandlschacht (1622/7) am Lawinenstein wurde versucht, einen heftig bewetterten Versturz am Tiefsten Punkt der Endhalle zu überwinden. Nur noch ein sperrender Block verhindert zur Zeit ein Durchkommen. Die bereits seit mehreren Jahren laufenden Räumarbeiten am Quelltopf I der Stimitz fanden mit dem erfolgreichen Durchbruch in den Quellschacht endlich einen Abschluß. Leider verengt sich dieser aber in einer Tiefe von etwa 15 m zu einer unschliefbaren Kluft. Im Bereich des Feuertalberges nordöstlich des Toplitzsees konnten bei einer zweitägigen Geländeerkundung mehrere Höhlen und Schächte gefunden werden. Von einem Vereinsmitglied wurde in Kolumbien die 146 m lange Cueva del Indio vermessen. Bei der Frühjahrsübung des Landesverbandes für Höhlenrettung Steiermark in der Koppenbrüllerhöhle (1549/1) beteiligten sich 10 Mitglieder des Vereines, wobei 4 Höhlentaucher eine Verletztenbergung durch eine etwa 100 m lange Siphonstrecke durchführten. Weiters fungierten beim Ausbildungskurs auf der Ischlerhütte 4 Mitglieder des Vereines als Ausbilder. Mit einer Höhlen-Weihnachtsfeier im Liglloch (1622/1) und einer Silvestertour in den Krimandlschacht (1622/7) fand das Forschungsjahr 1996 seinen Ausklang. |