Aktivitäten des V H O

 

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VHO Aktivitäten

 

 

 

 

 

 

Jahresbericht 2000

Von Robert Seebacher

Von der Kerngruppe des Vereines wurden im Jahr 2000 117 Befahrungen in 73 verschiedene Höhlen durchgeführt. Dazu verbrachten die Vereinsmitglieder insgesamt 1442 Stunden unter Tage und es konnten mehr als 7700 m Höhlengänge neu vermessen werden.

Insgesamt vier Biwaktouren führten in das DÖF-Sonnenleiter Höhlensystem (1625/379 a-e). Ziel von drei Touren waren die ausgedehnten, präatischen Gänge im bisher südlichsten Bereich des Sonnenleiterschachtes. Der bis auf eine Seehöhe von 1400 m hinabreichende Höhlenteil „Patagonien“ zieht weit in Richtung Süden und endet zur Zeit an einem stark bewetterten Versturz. Das Gangsystem ist sehr großräumig und bietet noch großes Potential für weitere Forschungen.

Eine Wintertour in den Döf-Schacht im März 2000 hatte das Ziel das Schachtsystem bis zum Karstwasserspiegel zu befahren. Leider war aufgrund zu milder Witterung die Wasserführung in den Schächten zu stark und auf dem bekannten Weg ein Abstieg nur bis auf –550 m möglich. Eine Nebenstrecke wurde vermessen und bei –680 m mit dem bekannten Schachtsystem verbunden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit bis auf diese Tiefe hochwassersicher abzusteigen.

Insgesamt wurden im Jahr 2000 im DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem 2753 m Neuland vermessen, was die Gesamtlänge des Systemes auf 16.247 m steigen ließ. Die Niveaudifferenz blieb mit –1042 m unverändert. Die Horizontalerstreckung hingegen stieg auf 1.545 m.

In die Grubsteineishöhle (1625/16) führten 3 Forschungseinsätze bei denen insgesamt 751 m neu vermessen werden konnte. Die Gesamtlänge stieg auf 2623 m. Die Niveaudifferenz erhöhte sich auf +/- 266 m.

Ziel der Forschungen war das bereits in den 60er-Jahren angefahrene Schachtsystem im vorderen Bereich der Höhle. Hier gelang es rasch, bis in eine Tiefe von 133 m vorzustoßen. Dort führt der Weiterweg durch kleinräumige Schächte und Schlüfe weiter in die Tiefe. Endpunkt ist derzeit ein hoher, aber sehr enger Mäander in -220 m Tiefe. Durch diesen verschwindet die Wetterführung in noch unbekannte Regionen. Hier könnte der weitere Absteig die Verbindung zum Döf-Sonnenleiter-Höhlensystem ermöglichen, welches etwa 140 – 250 m tiefer und 300 m seitenversetzt vorbeizieht.

Ende August gab es am Brettstein bereits die 5. Auflage des Forscherlagers, woran sich 17 Personen beteiligten.

Dabei gelang es in einer Woche 2.571 m Höhlengänge und im Zuge der Oberflächenarbeit 575 m zu vermessen.

Vom Eisschacht aus, gelang es über einen sehr engen, 30 m langen Schluf in Richtung Bärenhöhle vorzudringen. Dahinter schließen wieder etwas größere, bewetterte Gänge an, die aber teilweise an Verstürzen enden. Die Lücke zwischen den beiden Höhlen verringerte sich auf nur noch etwa 40 m. Die Gesamtlänge des Eisschacht-Sinterhöhlensystemes (1625/37 a-h) erhöhte sich in diesem Jahr durch diese Teile und die Vermessung eines 15 m langen Seitenschlufes um 103 m auf 2.659 m.

Erstmals seit 1996 wurde wieder im Blasloch, einem Teil der Unteren-Brettstein-Bärenhöhle (1625/33 a-m), geforscht. In zwei Touren gelang es große, in Richtung OSO führende Gänge zu erforschen. Schöne Sinterbildungen und ein "Bärennest" geben diesen Teilen das gewisse Etwas. Über einen Schluf konnte der große, bewetterte, in Richtung Südhang des Brettsteines ziehende Adrenalintunnel gefunden werden. Weiters wurde mit der Neuaufnahme der Großen Brettsteinhöhle begonnen. Bei zwei Befahrungen wurde eine 380 m lange Außenvermessung vom Biwakplatz zur Großen Brettsteinhöhle gelegt und alle bis dahin bekannten Höhlenteile vermessen. Dabei gelang es auch, bisher unbekannte Gänge zu entdecken. Die Vermessung ergab eine GL von 608 m. Erst bei der Auswertung der Meßdaten im Biwak wurde ersichtlich, daß die Große Brettsteinhöhle und die Untere Brettstein Bärenhöhle nur noch durch einen kurzen Lehmsunk getrennt sind. Bei einer weiteren Tour, gelang es schließlich, in einer mehrstündigen Grabeaktion den Lehmsunk zu überwinden und die beiden Höhlen zu verbinden. Durch die Forschungen 2000 stieg die Gesamtlänge der Unteren Brettstein Bärenhöhle um 1.313 m auf 4.332 m, wobei sich die Niveaudifferenz auf –182 m erhöhte. Die Höhle besitzt durch die 4 neuen Tagöffnungen der Großen Brettsteinhöhle nun 13 Einstiege.

Im Enix (1625/456 a-b) wurde das Hauptaugenmerk auf die Aufarbeitung von offenen Fortsetzungen entlang des Hauptganges gelegt. Dabei konnten 233 m Neuland entdeckt werden, wodurch die vermessene Gesamtlänge auf 1.908 m kletterte.

Westlich des Brettsteines gelang es den Eingang des 1998 entdeckten Schlegelschachtes (1625/484) auf befahrbare Maße zu erweitern. In mehreren Touren konnte die Höhle auf eine Länge von 269 m bei einer Niveaudifferenz von –69 m erforscht werden.

Der östlich des Lagers gelegene Patschenschacht (1625/488) konnte entdeckt und auf eine Länge von 99 m bei einer Tiefe von –50 m erforscht und vermessen werden.

Der Lampenschacht (1625/69) wurde neu vermessen, was eine Länge von 55 m bei einer Tiefe von –25 m ergab.

Drei Kleinschächte, die Lagerblickschächte I-III (1625/485-487) wurden entdeckt und erforscht. Die Vermessung ergab Längen von 29 m, 23 m und 15 m. Die Tiefe der Schächte beträgt –23 m, -11 m und –7 m.

Die Arbeiten in der Korallenhöhle (1625/457) wurden abgeschlossen, wobei eine Länge von 530 m bei einer Niveaudifferenz von +- 85 m erreicht wurde.

Sehr erfolgreich waren auch die Forschungsarbeiten im südöstlich Teil des Warscheneckstockes. Im Rahmen des Weißenbach-Höhlenprojektes wurden 1525 m neue Höhlengänge erforscht und vermessen. Zu den drei wesentlichen Neuentdeckungen zählen:

Ein markanter Einbruch westlich des Torkoppens, der näher untersucht wurde. Dabei konnte ein enger Gang, der in ein Schachtsystem führt, gefunden werden. In diesen Schacht, Torkoppenschacht (1634/122), wurden zwei Vermessungstouren durchgeführt. Die vermessene Länge beträgt 255 m bei einer Niveaudifferenz von –165 m. Der Echoschacht (1634/123) wurde westlich der Gubertkoppen-Südseite in den Laschen gefunden. Die vermessene Länge beträgt 84 m bei einer Niveaudifferenz von –76 m. In die Torgrabenkluft (1634/124) konnten drei Vermessungstouren durchgeführt werden. Die vermessene Länge beträgt 207 m bei einer Niveaudifferenz von –46 m. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Forschungsarbeiten in der Torkoppeneishöhle (1634/100). Insgesamt drei Vermessungstouren führten in diese großräumige Eishöhle. Die vermessene Länge beträgt 554 m bei einer Niveaudifferenz von –105 m. Drei Vermessungstouren wurden in die Nazoglhöhle (1634/62) durchgeführt. Die vermessene Länge beträgt 223 m bei einer Niveaudifferenz von +–57 m. Schöne Sinterformationen zieren die tieferen Teile dieser Höhle (Weiße Halle). Die Wolfshöhle am Kühfeld (1634/121) befindet sich in der Südwand des Kühfeldes. Die vermessene Länge beträgt 50 m bei einer Niveaudifferenz von +–16 m. Weiters wurden folgende Kleinhöhlen bearbeitet: Tor-Höhle 97 (1634/97), Aipl-Eiskluft (1634/102), Lärchenloch (1634/103), Tor-Höhle 110 (1634/110), Tor-Höhle 111 (1634/111) und Torgrabenschacht (Kat. Nr.: 1634/125).

Aufgrund der Höhlenbärenfunde wurde eine Begehung in die Gr. Ochsenhalthöhle (1634/40) von Univ. Prof. Dr. Gernot Rabeder durchgeführt. Mit den Dreharbeiten für einen Film über das Weißenbach-Höhlenprojekt wurde begonnen. In diesem Film soll das Forschungsgebiet und die größeren Höhlen vorgestellt werden. Filmdokumentationen wurden in der Torkoppeneishöhle, dem Torkoppenschacht und der Gr. Ochsenhalthöhle durchgeführt.

Auch die Höhlen am Grimmig waren wieder ein Ziel der Forschungsarbeiten. Sieben Kleinhöhlen wurden an der Westseite des Grimmings im Bereich des Salzastausees vermessen: Lärchrückenhöhle (1551/5), Gamsbrückelhöhle (1551/6), Wasserfallrinnhöhle (1551/7), Blachrinnhöhle (1551/8), Harnsichfuge (1551/9), Calzithöhle (1552/6) und Schlothöhle (1552/6).

Von den Höhlentauchern des Vereines wurden die Arbeiten für die Montage der Meßsonde im Hirschbrunn (1546/1) bei Hallstatt fortgesetzt. Da die Quellspalte sehr eng ist und sämtliche Verankerungspunkte unter Wasser händisch gesetzt werdem mußten, gestalteten sich die Arbeiten schwierig.

Im Rahmen einer 2-Tägigen Tour in die Hirlatzhöhle (1546/7), wurde versucht im Bereich der großen Halle „Sahara“ durch Erklettern eines ausgesetzten Schlotes eine mögliche Umgehung der Siphonzone zu finden. Leider endet der in 25 m Höhe, in der Hallendecke ansetztende Schlot schon nach 6 m.

An der Frühjahrsübung des Höhlenrettungs-Landesverbandes der Steiermark im Brülloch (1634/2 a-b) und am Ausbildungskurs auf der Loserhütte nahmen wieder zahlreiche Vereinsmitglieder teil, wobei mehrere als Ausbildner fungierten.

Die Auslandstätigkeit beschränkte sich 2000 auf Höhlenbefahrungen in den USA, in Italien und in Tschechien.

Beim internationalen Höhlenforschertreffen „Bora 2000“ in Trieste (Italien) war der Verein durch eine große Abordnung vertreten.

In der gut besuchten „Speleo-Bar“ wurde vom Verein ein Verkaufsstand mit Bier und anderen österreichischen Spezialitäten betrieben. Weiters nahmen Mitglieder des Vereines an zahlreichen weiteren höhlenkundlichen Veranstaltungen teil und fungierten dort teilweise als Vortragende.

Auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden mehrere Lichtbildervorträge veranstaltet.

Mit einer Weihnachtsfeier im Liglloch (1622/1) fand das wieder sehr arbeitsreiche Jahr einen besinnlichen Ausklang.