Aktivitäten des V H O

 

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VHO Aktivitäten

 

 

 

 

 

 

Jahresbericht 2001

Von Robert Seebacher

Von der Kerngruppe des Vereines wurden im Jahr 2001 121 Befahrungen in 71 verschiedene Höhlen durchgeführt. Dazu verbrachten die Vereinsmitglieder insgesamt 1150 Stunden unter Tage und es konnten mehr als 15 Km Höhlengänge neu vermessen werden.

Das vergangene Vereinsjahr stand ganz im Zeichen der Verbandstagung und des Höhlenforschertreffens „Speleoaustria 2001“. Der Verein hatte die Jubiläen 20 Jahre Verein für Höhlenkunde in Obersteier und 90 Jahre organisierte Höhlenforschung im steirischen Salzkammergut zum Anlass genommen diese Veranstaltung durchzuführen. Mehr als 200 Teilnehmer, die zu einem großen Teil die ganze Woche in Bad Mitterndorf verbrachten zeugten davon, dass das umfangreiche Programm ein Anziehungspunkt für Höhlenforscher aus Nah und Fern darstellte.

Nicht nur aus Österreich sondern auch aus Deutschland, Ungarn, der Schweiz, Tschechien, England, Südafrika, Portugal, und der USA kamen Höhlenforscher zu „Speleoaustria 2001“.

Das Programm mit vielen Vorträgen und Exkursionen, sowie die Abendveranstaltungen und nicht zuletzt die gemütliche Speläobar wurde äußerst gut angenommen.

Weiters erschien auch ein umfangreicher, über 230 Seiten starker Tagungsband, in dem erstmals versucht wurde einen Abriss der höhlenkundlichen Tätigkeiten aus Ganz Österreich darzustellen.

Im Zuge des „Projektes Aquarius“ fanden mehrere Tauchgänge im Wassermannloch bei Eisenerz (Kat.Nr.: 1741/6) statt.

Dabei konnten 284 m neu vermessen werden, wodurch sich die vermessene Gesamtlänge der Wasserhöhle auf 737 m erhöhte. Durch das Erklettern eines Schlotes stieg auch die Niveaudifferenz auf +-76 m.

Weiters wurden Wasser- und Sedimentproben in der Höhle genommen, Tiere und fossiles Knochenmaterial aufgesammelt und ein langzeit Datenlogger installiert. Die Arbeiten werden 2002 fortgesetzt.

Am Brettstein konnte 2001 aufgrund der Austragung der Verbandstagung kein Forscherlager abgehalten werden. Dennoch gab es eine Forschungs- und Vermessungstour in die Untere-Brettstein-Bärenhöhle (1625/33 a-m). Dabei gelang es den bisher tiefsten Punkt der Höhle zu erreichen. Dort stoppte in - 218 m Tiefe ein enger Mäander die Forschungen. Die Gesamtlänge der Höhle stieg um 130 m auf 4.462 m.

Der ebenfalls am Brettstein gelegene Patschenschacht (1625/488) war Ziel einer Tour, bei der das Ende der Höhle erreicht werden konnte. Die Gesamtlänge stieg auf 123 m bei einer neuen Niveaudifferenz von – 54 m.

In die Grubsteineishöhle (1625/16) führte eine extrem anstrengende 12-Stunden Tour. Ziel war es die im Süden der Höhle ansetzenden, stark bewetterten Schächte weiter zu erforschen. 

Ab dem Forschungsendpunkt des Vorjahres gestaltete sich die weitere Befahrung schwierig. Nach Überwindung einer Engstelle, die künstlich erweitert werden musste, war es an einer unüberwindlichen Engstelle bei -224 m endgültig zu ende. Weiters konnte etwas höher ein ebenfalls stark bewetterter Seitenteil erforscht werden. Leider endete auch dieser Ast in einem zwar hohen, aber zu schmalen Mäander. Die Vermessung ergab 105 m Neuland. 

Die Gesamtlänge der Grubsteineishöhle stieg auf 2.728 m, die Tiefe auf +-270 m.

In das DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem (1625/379) wurde in diesem Jahr nur eine Forschungstour unternommen. Im DÖF-Schacht konnte eine Reihe von Schächten, die durch einen „Pendler“ im 154 m tiefen „Big Brother Schacht“ erreicht wurden erforscht werden. Nach insgesamt 87 m mündete die neue Schachtreihe in einen bereits bekannten Gang, der vom Grund des Big Brother in Richtung Norden führt.

Die Länge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystemes erhöhte sich durch die Tour auf  16.334 m.

Im Zuge des weißenbacher Höhlenprojektes (WCP) wurden folgende Höhlen vermessen: Die Nazoglhöhle (Kat. Nr. 1634/62), Länge 229 m, -63 m Tiefe, der Speickbodenschacht 67 m Länge, -45 m Tiefe, der Gaisfeldschacht Tiefe -23 m und die Einbruchshöhle 36,4 m Länge, -16 m Tiefe. In der bereits bekannten Anger-Eishöhle (Kat. Nr. 1634/46), wurde der Eisverschluss am Eingang offen vorgefunden, wodurch die dahinter liegenden Teile zugänglich wurden.
Die geräumige, 134 m lange und 33 m tiefe Höhle endet leider an einem Versturz.


Weiters wurden die erfolgreichen Grabungsarbeiten der UNI Wien in der Gr.
Ochsenhalthöhle (Kat. Nr. 1634/40)
, bei der eine große Menge Knochenmaterial gefunden wurde, unterstützt.

Bei einem Kurzforscherlager am Plateau des Trisselberges und der Schoberwies-Alm wurden etliche neue Karstobjekte entdeckt. Die Trisselberg Gipfelkluft (1624/193), eine Abrissspalte, konnte auf eine Tiefe von 16 m erforscht und vermessen werden.

Der Versuch, zu einem in der Nordwand des Trisselberges gelegenen, großen Höhlenportal abzusteigen scheiterte leider aufgrund der ungünstigen Witterung. Das Portal befindet sich im obersten Drittel der etwa 550 m hohen, stark überhängenden Felswand.

Nach einer Abseilfahrt von über 100 m musste die Aktion aufgrund eines herannahenden Gewitters abgebrochen werden.

Mehrere Touren führten in die Südwandhöhle (1543/28), wo bisher 1933 m der großräumigen Gänge vermessen werden konnten.

In Tirol wurden im Gemeindegebiet von Vils (Lechtal) die Erzlöcher (1144/9), erforscht und teilweise vermessen. Eine Verbindung zwischen dem Gr. Erzloch und dem Kl. Erzloch konnte durch Ausräumen eines kurzen Versturzes gefunden werden. Die vermessene Gesamtlänge liegt bei 137 m, die Tiefe bei – 29 m.

Von den Höhlentauchern des Vereines wurden die Arbeiten für die Montage der Meßsonde im Hirschbrunn (1546/1) bei Hallstatt abgeschlossen.

An der Frühjahrsübung des Höhlenrettungs-Landesverbandes der Steiermark im Schwarzmooskogel-Höhlensystem (1623/40) und am Ausbildungskurs auf der Dachstein-Südwandhütte nahmen wieder zahlreiche Vereinsmitglieder teil, wobei mehrere als Ausbildner fungierten.

Drei Wochen lang haben Forscher des Vereins für Höhlenkunde in Obersteier (Bad Mitterndorf) eine speläologische Expedition nach West-Malaysia durchgeführt. Ziel war der isoliert stehende Inselberg „Gunung Lanno“, der vollständig mit ursprünglichem Regenwald bedeckt ist. Hierbei konnten die zehn Speläologen aus Österreich, Deutschland, England und Malaysia in 33 Höhlen über 12 Kilometer Höhlengänge erforschen und dokumentieren.

Beim internationalen Höhlenforschertreffen „Corchia 2001“ in der Toskana (Italien) war der Verein durch eine große Abordnung vertreten.

In der gut besuchten „Speleo-Bar“ wurde vom Verein ein Verkaufsstand mit Bier und anderen österreichischen Spezialitäten betrieben.

Weiters nahmen Mitglieder des Vereines an zahlreichen weiteren höhlenkundlichen Veranstaltungen teil und fungierten dort teilweise als Vortragende.

Mit einer Weihnachtsfeier im Liglloch (1622/1) fand das wieder sehr arbeitsreiche Jahr einen besinnlichen Ausklang.